Workshop-Reihe "Experience the Deal"
Ein Erfahrungsbericht von Kai Ackermann
Kai hat 2018 im Rahmen seines Referendariats an der Workshop-Reihe "Experience the Deal" teilgenommen. Hier erzählt er von seinen Erlebnissen.
Wie funktioniert eine Verbriefungstransaktion an den europäischen Finanzmärkten? Diese Fragestellung war für mich der Beginn einer äußerst faszinierenden und abwechslungsreichen Workshop-Reihe, die mich die zweite Jahreshälfte 2018 beschäftigen sollte.
Teil 1: Winning the Deal
Der Startschuss fiel im Juni 2018 mit dem ersten Teil, „Winning the Deal“, der sich mit einer für Studierende und ReferendarInnen eher unbekannten Thematik auseinandersetzte: dem Pitch. Nachdem alle Teilnehmer am Samstagmorgen im Frankfurter Büro von Linklaters angekommen waren, ging es nach einem gemeinsamen Frühstück in zwei Teams (Team Linklaters und Team Pitchlaters) direkt an die Vorbereitung unserer Pitches. Ein Pitch ist in diesem Zusammenhang die Bewerbung der Kanzlei bei einem potenziellen Mandanten um ein Mandat. Er enthält alle für den Mandanten wesentlichen Informationen, von den beteiligten MitarbeiterInnen der Kanzlei über den Umfang der angebotenen Rechtsberatung bis hin zum Preis. Nachdem uns von erfahrenen AnwältInnen in den jeweiligen Teams erklärt wurde, worauf es bei einem Pitch insbesondere ankommt, erstellten wir in den Teams jeweils unseren eigenen Pitch für die „Grüner Pfeil Bank“. Diesen präsentierten wir am Abend zwei PartnerInnen und einem Mandanten von Linklaters, welche danach den Gewinner des ersten Teils kürten: Team Linklaters. Anschließend ließen wir den Abend entspannt auf der Dachterrasse mit Blick auf die Skyline Frankfurts ausklingen.
Teil 2: Structuring the Deal
Der zweite Teil der Workshopreihe, „Structuring the Deal“, fand im August 2018 statt. Hier ging es um das Herausarbeiten der Eckdaten und Rahmenbedingungen für die Verbriefungstransaktion (bspw. die Fragestellung, ob ein sog. „Special Purpose Vehicel“ nach deutschem oder luxemburgischem Recht gegründet werden sollte – eine Frage bei der nicht nur gesellschaftsrechtliche Überlegungen, sondern insbesondere auch steuerrechtliche Bedenken entscheidend sein sollten). In diesem Zusammenhang durften wir auch die wertvollste Datenbank von Linklaters benutzen: die eigenen Kollegen. Die zwei Teams riefen in diesem Zusammenhang bei verschiedenen AnwältInnen von Linklaters in Frankfurt und London an, um ein möglichst genaues Bild von den rechtlichen Problematiken und Lösungen zu erhalten. Anschließend fassten wir die Ergebnisse für unseren Mandanten ebenfalls in einem Telefonat zusammen und diskutierten sie dann mit Partnern der Kanzlei. Auch diesen Abend ließen wir wieder entspannt auf der Dachterrasse ausklingen.
Teil 3: Negotiating the Deal
Im dritten Teil, „Negotiating the Deal“, im Oktober 2018 durften wir dann unser Verhandlungsgeschick beweisen. Nachdem die Eckpunkte bereits im zweiten Teil verhandelt wurden, ging es nun darum, die Details der Vertragsgestaltung mit der Gegenseite zu verhandeln. In diesem Zusammenhang traten die Teams nach entsprechender Vorbereitung jeweils mit einem Partner von Linklaters, der als die Gegenseite auftrat, in Verhandlungen.
Teil 4: Closing the Deal
Schließlich kam mit dem vierten Teil das Grand Final, „Closing the Deal“. Zwar war hier eigentlich „nur noch“ der fertige Vertrag zu unterschreiben, leider funktioniert dies jedoch nicht immer wie man sich das vorstellt. Zum ersten Mal traten die beiden Teams dabei für unterschiedliche Teilnehmer der Verbriefungstransaktion – und damit quasi gegeneinander – auf. Für einen herausfordernden Vor- und Nachmittag bauten die Linklaters MitarbeiterInnen zudem allerhand Fallstricke und Sollbruchstellen ein. Anschließend, nach erfolgreichem Unterschreiben der Verträge, ging es in eine Kochschule, wo wir unter entsprechender Anleitung unser Closing Dinner selbst kochten und gemeinsam verspeisten. Ein weiteres Highlight!
Dankeschön
Mein großer Dank an dieser Stelle geht an alle MitarbeiterInnen und Mandanten von Linklaters, die eine derart herausragende Veranstaltung zusammengestellt und sich die Zeit genommen haben, mit uns auf diese Reise durch eine Verbriefungstransaktion zu gehen. Neben der zeitaufwendigen Vorbereitung hatten sie im Rahmen der Workshops auf jede Frage eine passende Antwort und sorgten durch viele ausführliche Erklärungen und Anekdoten aus ihrem Arbeitsalltag auch dafür, dass die im Kapitalmarktrecht noch nicht so Erfahrenen (was auf die meisten Teilnehmer zutraf) partizipieren konnten und vor allem viel Spaß hatten. Ich kann jedem fortgeschrittenen Studierenden, jedem/r wissenschaftlichen MitarbeiterIn und jedem/r ReferendarIn, der/die sich für das Kapitalmarktrecht interessiert, nur ans Herz legen an dieser Veranstaltung teilzunehmen; es lohnt sich.
Kai Erik Ackermann