Interview mit Dr. Christian Hundeshagen

Partner, Steuerrecht, Frankfurt

HundeshagenDr. Christian Hundeshagen ist seit Mai 2020 Partner im Bereich Steuerrecht in unserem Frankfurter Büro. Im Interview gibt er einen persönlichen Einblick in seinen Fachbereich und seinen bisherigen Karriereweg, der Ihn als Betriebswirtschaftler in unsere Kanzlei geführt hat.

 

 


Mit welchen Themen beschäftigen Sie sich im Bereich Steuerrecht?

 

Die Themen sind vielfältig und abwechslungsreich. Sie reichen von der Beratung bei M&A-Transaktionen und Konzernreorganisationen, über die laufende steuerliche Beratung von internationalen Unternehmen bis hin zu komplexen Fragen im Rahmen von Betriebsprüfungen und Steuerstrafverfahren. Darüber hinaus berate ich regelmäßig zu Fragen der internationalen Erfolgs- und Vermögensabgrenzung, also zu steuerlichen Verrechnungspreisen und der Betriebsstätten-Gewinnabgrenzung – ein Thema, dass mich schon während meiner Zeit als Doktorand an der Universität Göttingen fasziniert hat.

 

Sie sind Betriebswirtschaftler und Steuerberater. Für Betriebswirtschaftler ist eine Großkanzlei doch ein eher ungewöhnlicher Arbeitgeber. Wie kommt man als BWL-Absolvent auf die Idee in einer Großkanzlei tätig zu werden?

 

Die Antwort ist sicherlich in den Wurzeln der deutschen Linklaters-Praxis zu suchen, die seit Jahrzehnten von der erfolgreichen Zusammenarbeit von Betriebswirten und Juristen geprägt ist. Mein Mentor Prof. Dr. Jens Blumenberg, den ich seit 2005 aufgrund unserer gemeinsamen Zeit in Göttingen kenne, hat mir die sich daraus ergebenden Möglichkeiten aufgezeigt und mir zugleich die Tür zu Linklaters geöffnet.

 

Welche Tipps haben Sie für Berufseinsteiger, die sich für einen Einstieg im Bereich Steuerrecht interessieren?

Ich möchte mich eigentlich mit Tipps und Ratschlägen zurückhalten. Jeder Berufseinsteiger muss den jeweils passenden Weg selbst finden und für sich selbst motivierende Ziele formulieren. Im Steuerrecht bedarf es daneben noch des nötigen Blicks für das Detail, eines guten Verständnisses der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen des jeweiligen Mandats und eines wohl austarierten moralischen Kompasses. Wichtig sind darüber hinaus die erforderliche Neugier und das Interesse, praktikable und akzeptable Lösungen finden. 

 

Mit Blick auf Ihre bisherige Karriere, hätten Sie rückblickend manche Entscheidungen anders getroffen?

 

Ich bin sehr glücklich, dass ich die Frage klar mit Nein beantworten kann. Ich habe mir schon früh das Ziel gesetzt, als Steuerberater selbständig Mandanten zu beraten. Der Weg dahin war aber keinesfalls so geplant. Ich habe als Auszubildender in einem kleinen Steuerbüro schnell realisiert, dass ein BWL-Studium für mich der nächste Schritt sein wird. Die Möglichkeit nach dem BWL-Studium als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Doktorand bei Prof. Dr. Andreas Oestreicher auf dem Gebiet der Verrechnungspreise zu forschen, war dann so reizvoll, dass ich dem Angebot nicht widerstehen konnte. Eine Weichenstellung, von der ich bis heute profitiere und die mich letztendlich auch zu Linklaters geführt hat. Seit meinem Eintritt als Associate habe ich vielfältige Erfahrungen sammeln und mir ein Tätigkeitsfeld erschließen können, von dem ich bei Beginn meiner Ausbildung im Jahr 1998 nur hätte träumen konnte. Also nochmals ein klares Nein auf diese Frage.

 

Was machen Sie zum Ausgleich zur täglichen Mandatsarbeit?

 

Meine zwei Söhne, die mit 9 und 6 Jahren in ihrer Sturm- und Drangphase sind, lassen für meine Frau und mich keine Langeweile aufkommen und sorgen für reichlich Abwechslung. Wir versuchen, so viel Zeit, wie möglich gemeinsam zu verbringen und auch die körperliche Fitness nicht zu kurz kommen zu lassen. Bisweilen gönne ich mir auch einen guten Wein mit meiner Frau oder meinen Freunden.

 

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