Marc Schwintek

Translation Team Co-Lead, Translation, Frankfurt

Voron_Christina

Seit April 2002 bei Linklaters.

 

 

 

 

 


Wie sieht Ihr "typischer" Arbeitstag aus?

Da die Übersetzer eng in die Mandatsarbeit eingebunden sind und für alle Fachbereiche arbeiten, sehen die Arbeitstage komplett unterschiedlich aus. Wenn wir zum Beispiel für Dispute Resolution einen Schriftsatz und die dazugehörigen Beweisstücke in den Anlagen übersetzen, arbeiten wir über einen längeren Zeitraum auf eine Gerichtsfrist hin, bei der es gegen Ende auch mal hektisch werden kann. An den letzten beiden Tagen sitzen dann alle projektbeteiligten Übersetzerinnen und Übersetzer mit Unterstützung von Studentendienst und Abendsekretariat (mit ausreichend Schokolade) in einem Transaktionsraum zusammen und heften, nähen oder ösen beglaubigte Übersetzungen zusammen. Transaktionen unseres Corporate-Bereichs erfordern häufig einen spontanen Einsatz: Wenn die Mandanten Übersetzungen für am selben Tag stattfindende Meetings benötigen, werden diese natürlich pünktlich vor Beginn des Meetings ggf. in einer Teamaktion erstellt, da sich die Mandanten auf unsere Unterstützung verlassen.

 

Was macht Ihr Team besonders?

Der Zusammenhalt unseres Teams in allen Auftragslagen. Auch in stressigen Zeiten oder zu später Stunde kann man sich blind darauf verlassen, dass alle im Team bei Vokabelanfragen oder Verständnisfragen in angeregten Diskussionen unterstützen. Egal wie knapp die Deadline ist - die gute Teamstimmung leidet nie darunter, im Gegenteil: sie hilft, das gemeinsame Ziel des glücklichen Mandanten zu erreichen.

 

Was war bisher Ihre größte Herausforderung?

Eine große Herausforderung war es, nach der Geburt meiner Tochter und drei Jahren Elternzeit – in Teilzeit – wieder ins Berufsleben einzusteigen. Dank großer Flexibilität auf allen Seiten ist das sehr gut gelungen. Unser Kindergarten hatte nur bis 14:30 Uhr geöffnet, doch es war nie ein Problem, unsere Tochter rechtzeitig abzuholen. Im Gegenzug habe ich dann bei Bedarf später von zu Hause aus weitergearbeitet. Überhaupt ist Flexibilität der rote Faden, der sich durch meine gesamte Tätigkeit bei Linklaters zieht. Je nach Lebenssituation gab es stets die Möglichkeit, mein Arbeitszeitmodell anzupassen.

Bei den Übersetzungen besteht die Herausforderung darin, sich immer wieder in neue Themengebiete, zum Beispiel neue Rechtsgebiete und neue Mandate, einzuarbeiten. So wird die Arbeit inhaltlich nie langweilig.

 

Was hat Sie zu Linklaters geführt?

2002 fing ich bei Linklaters bzw. damals noch der Vorgänger-Kanzlei Oppenhoff & Rädler als Werkstudent in Telearbeit per Modem (!) aus Germersheim an. Heute kaum noch vorstellbar: Damals war der Dateiversand so langsam, dass man, während ein Text gesendet wurde, eine Kaffeepause einlegen konnte. Da ich trotz Ergänzungsfach Wirtschaft Spaß an der Tätigkeit als juristischer Fachübersetzer gefunden hatte und ich mich in der Kanzlei sehr wohlfühlte (schon damals nahmen sich die Anwälte Zeit, um Fragen zu klären), folgte dann nach abgeschlossenem Studium eine Festanstellung. Für kurze Zeit wechselte ich in die Übersetzungsabteilung einer anderen internationalen Kanzlei in Frankfurt, kehrte aber bald als Rejoiner zu Linklaters zurück, da die Teamatmosphäre im Linklaters-Übersetzungsteam für mich unvergleichbar war. Über all die Jahre boten sich mir zahlreiche Möglichkeiten, zusätzliche Aufgaben zu übernehmen (zum Beispiel bin ich seit etwa 2012 in die Bewerbungsverfahren eingebunden), sodass ich immer noch das Gefühl habe, noch dazulernen zu können, was ich als großen Reiz meiner Tätigkeit empfinde.